Was ist ein Modalverb?

Mo·dal·verb

Definition

Ein Modalverb dient dazu, die Aussage eines Satzes zu verändern. Dabei bildet seine jeweilige Personalform zusammen mit dem Infinitiv (Grundform) eines Vollverbs das Prädikat eines Satzes.

Die folgenden sechs Verben zählen in der deutschen Sprache zu den Modalverben:
  • können
  • sollen
  • dürfen
  • müssen
  • mögen
  • wollen

Beispiele

Der Einsatz eines Modalverbes führt zu einer Veränderung des Inhaltes und modifiziert den Infinitiv:
  1. Paul kann einen Roman schreiben.
  2. Paul soll einen Roman schreiben.
  3. Paul darf einen Roman schreiben.
  4. Paul muss einen Roman schreiben.
  5. Paul mag einen Roman schreiben.
  6. Paul will einen Roman schreiben.

Bedeutung

Jedes Modalverb modalisiert einen Satz auf eine unterschiedliche Art und Weise:

Das Modalverb können drückt aus, dass jemand fähig dazu ist, etwas zu tun. Im Beispielsatz "Paul kann einen Roman schreiben." ist also die Aussage, dass Paul in der Lage dazu ist, einen Roman zu schreiben.

Hingegen kann mit dem modalen Hilfsverb sollen eine Aufforderung oder ein Befehl erreicht werden. Es beschreibt im positiven Sinn also eine Notwendigkeit, während es im negativen Sinn einen Verbot darstellt.

Eine Erlaubnis wird durch das Modalverb dürfen formuliert: "Paul darf einen Roman schreiben." - im negativen Sinn drückt es einen Verbot aus.

Gefällt dir der Inhalt?

Es freut mich, wenn dir modalverb.de weiterhilft! Die Seite wird ehrenamtlich von Timo Deutschmann gepflegt. Mit der Spende eines Kaffees hilfst du ihm, versmass.de aufrecht zu erhalten und weitere tolle Projekte umzusetzen!

Wenn etwas notwendig ist, kann dies mithilfe des modalen Hilfsverbes müssen gesagt werden. Genau wie sollen wird kann somit eine Aufforderung oder ein Befehl beschrieben werden. Wird es im negativen Sinn verwendet, so ist eine Sache nicht notwendig.

Mit dem Modalverb mögen lässt sich beschreiben, dass man bestimmte Dinge gern hat. Hingegen drückt man im negativen Sinne des Modalverbes die Ablehnung gegen etwas aus.

Eine ähnliche Funktion hat das modale Hilfsverb wollen: Es dient dazu, einen Willen oder eine Absicht zu beschreiben, wohingegen es im negativen Sinn als Ausdruck zur Ablehnung dient.

Konjugationstabellen

Modalverben im Präsens
# können sollen dürfen müssen mögen wollen
ich kann soll darf muss mag will
du kannst sollst darfst musst magst willst
er/sie/es kann soll darf muss mag will
wir können sollen dürfen müssen mögen wollen
ihr könnt sollt dürft müsst mögt wollt
sie können sollen dürfen müssen mögen wollen


Präteritum
Modalverben im Präteritum
# können sollen dürfen müssen mögen wollen
ich konnte sollte durfte musste mochte wollte
du konntest solltest durftest musstest mochtest wolltest
er/sie/es konnte sollte durfte musste mochte wollte
wir konnten sollten durften mussten mochten wollten
ihr konntet solltet durftet musstet mochtet wolltet
sie konnten sollten durften mussten mochten wollten
Partizip II
Modalverben im Partizip II
# können sollen dürfen müssen mögen wollen
# gemusst gesollt gedurft gemusst gemocht gewollt
Konjunktiv II (Gegenwart)
Modalverben im Konjunktiv II (Gegenwart)
# können sollen dürfen müssen mögen wollen
ich könnte sollte dürfte müste möchte wollte
du könntest solltest dürftest müsstest möchtest wolltest
er/sie/es könnte sollte dürfte müsste möchte wollte
wir könnten sollten dürften müssten möchten wollten
ihr könntet solltet dürftet müsstet möchtet wolltet
sie könnten sollten dürften müssten möchten wollten
Konjunktiv II (Vergangenheit)
Modalverben im Konjunktiv II (Vergangenheit)
# können sollen dürfen müssen mögen wollen
# hätte gekonnt hätte gesollt hätte gedurft hätte gemusst hätte gemocht hätte gewollt

Das Verb "möchten"

Obwohl das Verb möchten nicht zu den klassischen Modalverben zählt, kommt es in der deutschen Sprache häufig zum Einsatz. Es ist die höfliche Form zum modalen Hilfsverb mögen im Konjunktiv II und drückt aus, dass man sich eine bestimmte Sache wünscht.

Hier ein paar Beispielsätze:
  • Finn möchte ein Eis essen.
  • Ich möchte nach Italien.

Es gelten die gleichen Bildungsregeln, wie für alle anderen Modalverben, wobei der darauffolgende Infinitiv häufig entfällt. Es wird wie folgt konjugiert:

Konjugationstabelle für möchten
# möchten # möchten
ich möchte wir möchten
du möchtest ihr möchtet
er/sie/es möchte sie möchten

Das Modalverb als Vollverb

Häufig wird ein Modalverb ohne einen darauffolgenden Infinitiv, also als Vollverb, verwendet. Dabei ist es lediglich wichtig, dass eine Situation auch ohne die Infinitiv-Form eindeutig interpretiert werden kann.

Dazu wie folgt einige Beispiele:
  • Ich mag Pizza.
  • Theo möchte in den Zoo.
  • Du darfst das nicht.

Zudem wird oftmals in aufzählenden Sätzen das Modalverb nicht mehrfach genannt, sondern an den Anfang der Aufzählung gestellt. So kann man zum Beispiel sagen:

Ich kann lesen, schreiben und rechnen.

Sprachlicher Vergleich

Es ist ein großer Unterschied, ob jemand etwas soll oder etwas darf. Durch den richtigen Einsatz eines Modalverbes kann eine Aussage also in ihrer Logik in eine andere Richtung gelenkt werden.

So könnte eine reine Tatsachenbehauptung wie folgt lauten:

Sarah machte ihre Hausaufgaben.

Wohingegen der Satz mit einem modalen Hilfsverb eine vollkommen andere Bedeutung bekommt:

Sarah musste ihre Hausaufgaben machen.

Alternative Schreibweisen

Modalverben werden häufig auch als modale Hilfsverben bezeichnet. Sie finden sich auch in der Grammatik von weiteren Sprachen - beispielsweise nennt man sie im Englischen modal auxiliaries.

Modalverben in der englischen Sprache

Hier eine Übersicht der modalen Hilfsverben in die englische Sprache übersetzt:
Modalverben in der englischen Sprache
Deutsch Englisch
können can
sollen should
dürfen may
müssen must
mögen like
wollen want

Übungen

Das gelernte Wissen zu den Modalverben kann auf der Übungsseite abgefragt werden.

Zu den Übungsaufgaben